Donnerstag, 30. Januar 2014

100 Jahre nach dem 1. Weltkrieg: Europa im Zeitstau?

In den letzten beiden Tagen ist auf Anfrage der Wochenschrift "Das Goetheanum" ein kleiner Bericht zu unserer zurückliegenden Weihnachtstagung in Achberg entstanden. Wann er erscheinen wird, ist noch ungewiss.*) Für die Leser von "Gangandi Greidi" will ich den Text hier schon zur Verfügung stellen:

Allgäuer Winterlandschaft zur
Weihnachtszeit 2013
Vom 27. Dezember bis zum 6. Januar fand im Internationalen Kulturzentrum Achberg die Tagung „Zukunftsperspektiven Europas im Ringen um seine Identität“ statt. Mehrmals im Jahr treffen sich dort Menschen, um aus dem „Dreigliederungs-Impuls“ heraus die Aufgaben im Zeitgeschehen in den Blick zu nehmen. Dabei geht es sowohl um geisteswissenschaftliche Vertiefung als auch um die Perspektiven konkreten Tuns in politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Projekten.

Aus dem in der „Zeit als Realität“ (Rudolf Steiner) relevanten „Jahrhundertabstand“ wurde bei dieser Tagung begonnen, die Bedeutung des Ersten Weltkrieges näher zu bearbeiten. Dabei ging es um konkrete historische Fragestellungen, für die auch Markus Osterrieder, dessen umfassende Studie „Welt im Umbruch“ im März im Verlag Freies Geistesleben erscheinen wird, mit einem Beitrag gewonnen werden konnte. Aber auch um das gegenwärtige Europa ging es; um ein Europa, das auch heute, 100 Jahre nachdem auf diesem Kontinent die damaligen Konstellationen in die Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts führten, um seine Identität ringt. Die vielen Parallelen, die dabei zu den Jahren um 1914 entdeckt werden können, beschäftigen mittlerweile auch Historiker und Journalisten, welche die Zusammenhänge freilich ohne die anthroposophische Dimension von Zeitgesetzmäßigkeiten im Walten der Geschichte betrachten.